LMS-Typen: Welche Systeme gibt es und welches passt zu Ihrem Unternehmen?

Ein Learning Management System (LMS) ist eine Software, mit der Lerninhalte zentral verwaltet, verteilt und Lernfortschritte ausgewertet werden. Unternehmen nutzen ein LMS, um Schulungen, E‑Learnings und Weiterbildung effizient zu organisieren. Lernende können jederzeit und von überall auf Kurse zugreifen, während Administratoren Inhalte steuern und Ergebnisse analysieren. Moderne LMS unterstützen außerdem mobiles Lernen, Gamification und personalisierte Lernpfade.

Ein cloud-basiertes LMS (Software as a Service) ist eine Lernplattform, die vollständig online betrieben wird. Die Software wird vom Anbieter gehostet und gewartet, sodass keine lokale Installation oder eigene IT-Infrastruktur nötig ist. Nutzer:innen greifen einfach per Browser auf das System zu und profitieren von automatischen Updates, hoher Verfügbarkeit und flexibler Skalierbarkeit.

Typische Merkmale und Funktionen:

• Zugriff jederzeit und überall über den Browser
• Keine lokale Installation oder Server nötig
• Automatische Updates und Wartung durch den Anbieter
• Flexible Skalierbarkeit bei Nutzerzahlen und Speicherplatz

Typische Anwendungsfälle und Zielgruppen:
Ideal für Unternehmen mit verteilten Teams, internationalen Standorten oder mobilem Lernen.

Beispiele:  Knowledgeworker Share, Cornerstone, Eurekos

Ein On-Premise-LMS ist ein Lernmanagementsystem, das auf den eigenen Servern eines Unternehmens installiert und intern betrieben wird. Die Organisation übernimmt selbst Wartung, Updates und Datensicherheit. Diese Lösung bietet maximale Kontrolle über Systeme und Daten, erfordert jedoch mehr IT-Ressourcen und Pflegeaufwand.

Typische Merkmale und Funktionen:

• Volle Kontrolle über Daten und Infrastruktur
• Hoher Anpassungsgrad möglich
• Wartung und Updates durch die eigene IT-Abteilung

Typische Anwendungsfälle und Zielgruppen:
Beliebt bei Konzernen, Behörden oder Organisationen mit sensiblen Daten (z. B. Banken, öffentlicher Dienst)

Ein Open-Source-LMS ist eine frei verfügbare Lernplattform, deren Quellcode offen zugänglich ist und individuell angepasst werden kann. Unternehmen oder Bildungseinrichtungen können das System kostenlos nutzen und nach Bedarf erweitern. Dafür ist jedoch technisches Know-how erforderlich, da Installation, Wartung und Support selbst übernommen werden müssen.

Typische Merkmale und Funktionen:

• Frei verfügbare Software
• Anpassbar durch interne Entwickler
• Großer Community-Support

Typische Anwendungsfälle und Zielgruppen:
Ideal für Bildungseinrichtungen, Universitäten und Non-Profit-Organisationen.

Ein kommerzielles LMS ist eine professionelle Lernplattform, die von einem Anbieter entwickelt, gewartet und als lizenzpflichtige Lösung bereitgestellt wird. Sie bietet regelmäßige Updates, technischen Support und hohe Zuverlässigkeit. Unternehmen profitieren von Investitionssicherheit und geringem IT-Aufwand, zahlen jedoch Lizenz- oder Nutzungsgebühren.

Typische Merkmale und Funktionen:

• Wartungsfreie Nutzung durch SaaS- oder Managed-Service-Angebote
• Benutzerfreundliche Oberfläche und Support
• DSGVO-konform, zuverlässig, skalierbar

Typische Anwendungsfälle und Zielgruppen:
Geeignet für mittelständische und große Unternehmen, die Wert auf Zuverlässigkeit und Compliance legen.

Beispiele:  Knowledgeworker Share, Cornerstone, Eurekos

Ein Custom- oder individuelles LMS ist eine maßgeschneiderte Lernplattform, die speziell auf die Prozesse, Anforderungen und Systeme eines Unternehmens abgestimmt wird. Design, Funktionen und Schnittstellen lassen sich vollständig anpassen. Diese Lösung bietet maximale Flexibilität, erfordert jedoch höhere Entwicklungs- und Wartungskosten.

Typische Merkmale und Funktionen:

• Individuelles Design, Branding und Funktionen
• Tiefe Integration in bestehende Systeme (HR, ERP, CRM)
• Flexible Rollen- und Prozessgestaltung

Typische Anwendungsfälle und Zielgruppen:
Optimal für Konzerne oder Organisationen mit komplexen Lernprozessen und eigenen IT-Teams.

Eine Learning Experience Platform (LXP) ist eine moderne Lernplattform, die das individuelle Lernerlebnis in den Mittelpunkt stellt. Sie nutzt KI, um personalisierte Lernempfehlungen zu geben, soziale Interaktionen zu fördern und Microlearning bereitzustellen. Im Gegensatz zu klassischen LMS-Systemen konzentriert sich eine LXP weniger auf Verwaltung, sondern stärker auf Motivation und Engagement der Lernenden.

Typische Merkmale und Funktionen:

• KI-gestützte Empfehlungen
• Social Learning und Microlearning
• Moderne, nutzerzentrierte Oberfläche

Typische Anwendungsfälle und Zielgruppen:
Perfekt für Unternehmen, die Mitarbeitende stärker in den Lernprozess einbeziehen möchten.

Beispiele: EdCast

Ein Collaborative Learning System ist eine Lernplattform, die gemeinsames Lernen und den Austausch von Wissen zwischen Mitarbeitenden fördert. Nutzer:innen erstellen, teilen und diskutieren Inhalte miteinander, wodurch kollektives Wissen entsteht. Solche Systeme stärken die Lernkultur im Unternehmen und machen Lernen zu einem aktiven, sozialen Prozess.

Typische Merkmale und Funktionen:

• Peer Learning und User-generierte Inhalte
• Feedbackfunktionen und Teamräume
• Gamification-Elemente zur Motivation

Typische Anwendungsfälle und Zielgruppen:
Eingesetzt in wissensintensiven Branchen, Start-ups oder innovativen Unternehmen mit aktiver Lernkultur.