Erfolgreiches Weiterbildungsmanagement für Unternehmen
Wie Sie Ihre Aus- und Weiterbildung systematisch steuern.
Quick-Links
- Was ist Weiterbildungsmanagement?
- Warum ist Weiterbildungsmanagement wichtig?
- Ziele des Weiterbildungsmanagements
- Wer ist für das Weiterbildungsmanagement verantwortlich?
- Weiterbildungsmanagement umsetzen in 8 einfachen Schritten
- Interne vs. externe Weiterbildung
- Methoden und Formate im Weiterbildungsmanagement
- Herausforderungen im Weiterbildungsmanagement
- Fazit.
Gute Mitarbeitende sind schwer zu finden. Der schnelle technologische Fortschritt und diverse Krisen in der aktuellen Zeit fordern immer neue Fähigkeiten und Kompetenzen. Um als Unternehmen wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es notwendig, Ihre Mitarbeitenden stetig weiterzuentwickeln und zu schulen. Mit einem guten Weiterbildungsmanagement schaffen Sie es, dass Ihre Mitarbeitenden den Anforderungen des Arbeitsmarkts gerecht werden und dabei motiviert und effektiv arbeiten. Lesen Sie in diesem Artikel alles über die Ziele, Vorteile und Herausforderungen des Weiterbildungsmanagements. Lernen Sie neue Methoden und Formate kennen und profitieren Sie von unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umsetzung eines erfolgreichen Weiterbildungsmanagements.
Definition von Weiterbildungsmanagement
Weiterbildungsmanagement ist die systematische Steuerung von Weiterbildungsmaßnahmen in Unternehmen oder Organisationen. Dazu gehört es, die Maßnahmen zu planen, zu organisieren, sie durchzuführen und zu kontrollieren. Das Weiterbildungsmanagement umfasst somit alle Prozesse und Maßnahmen, die zur Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeitenden beitragen.
Warum ist Weiterbildungsmanagement wichtig?
Dass gut ausgebildete Mitarbeitende wesentlich zur Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens beitragen, ist sicher kein Geheimnis mehr. Es liegt enormes Potenzial für Produktivität, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in der Personalentwicklung. Weiterbildungsmanagement ist daher unverzichtbar für jedes Unternehmen, das wirtschaftlich nicht abgehängt werden möchte. Folgende Gründe sprechen dafür:
Ziele des Weiterbildungsmanagements
Ziel des Weiterbildungsmanagements ist es, den Qualifikationsbedarf Ihrer Mitarbeitenden zu ermitteln und gezielte Weiterbildungsmaßnahmen zu planen und durchzuführen. Dadurch sollen die Kompetenzen und Fähigkeiten Ihrer Mitarbeitenden verbessert und die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens gesteigert werden.
Primäre Aufgabe des Weiterbildungsmanagements ist es, Ihre Unternehmensziele möglichst effektiv zu unterstützen. Abhängig von Ihrer Strategie und Ihrer Branche ändert sich auch die konkrete Zielsetzung in der Weiterbildung. Mögliche Ziele sind:
- Personalentwicklung fördern
- Wettbewerbsfähigkeit steigern
- Mitarbeiterbindung erhöhen
- Fachkräfte gewinnen und halten
- Produktivität und Effizienz steigern
- Change-Prozesse etablieren
Wer ist für das Weiterbildungsmanagement verantwortlich?
Ein häufiger Fehler bei der Planung der Aus- und Weiterbildung in Unternehmen ist es, nur die Personalabteilung mit dieser Aufgabe zu betreuen. Zwar liegen die Kernaufgaben bei der HR- oder Personalentwicklungs-Abteilung, trotzdem ist Weiterbildungsmanagement eine unternehmensübergreifende Herausforderung. Nur wer die Last auf mehrere Schultern verteilt und auf die Expertise der verschiedenen Positionen vertraut, wird erfolgreich sein. Holen Sie sich für Ihr Weiterbildungsmanagement noch weitere Kolleg:innen ins Team:
Geschäftsleitung
Die Geschäftsleitung gibt mit den Unternehmenszielen auch die Rahmenbedingungen für die Personalentwicklung und das Weiterbildungsmanagement vor. Die Freigabe finanzieller und personeller Mittel liegt ebenfalls im Verantwortungsbereich der Geschäftsleitung. Stellen Sie sicher, dass Sie gemeinsam an einem Ziel arbeiten.
Betriebsrat
Holen Sie den Betriebsrat von Anfang an mit ins Boot. Besprechen Sie alle Pläne für das Weiterbildungsmanagement transparent und seien Sie offen für Kritik. Oft verhärten sich die Fronten zwischen Personalentwicklung und Betriebsrat. Seien Sie Partner, nicht Rivalen. Schließlich sollten Sie alle im besten Interesse Ihrer Mitarbeitenden handeln.
Führungskräfte
Von Führungskräften und Vorgesetzten erhalten Sie wichtiges Feedback über die Entwicklung Ihrer Mitarbeitenden. Gemeinsam decken Sie Defizite in der Ausbildung auf, ermitteln den Bedarf und prüfen den Erfolg der Maßnahmen.
Mitarbeitende
Selbstverständlich gehören auch die Mitarbeitenden zum erfolgreichen Weiterbildungsmanagement dazu. Sie sind es die, die Maßnahmen tragen. Beziehen Sie die Mitarbeitenden in Ihre Planung ein. Fragen Sie sie nach konkreten Entwicklungswünschen und führen Sie regelmäßige Feedbackgespräche.
Die Personalabteilung
Hier werden die Fäden gezogen. Die Hauptverantwortung für das Weiterbildungsmanagement liegt in der Personalabteilung. Sorgen Sie für regelmäßige Reportings an alle Projektbeteiligten und holen Sie sich, wenn nötig, Input aus anderen Abteilungen.
Externe Experten
Weiterbildungsmanagement kann eine zeitintensive Aufgabe sein. Gerade in kleinen oder unerfahrenen Teams bedeutet das eine hohe Arbeitslast. Holen Sie sich für Ihre Weiterbildungsprojekte erfahrene Experten mit ins Team, die sowohl durch Wissen als auch durch Man-Power helfen Ihre Weiterbildung erfolgreich zu machen.
Weiterbildungsmanagement umsetzen in 8 einfachen Schritten
Führen Sie ihr Weiterbildungsmanagement kontinuierlich durch. Behalten Sie den Bedarf Ihrer Mitarbeitenden im Auge und reagieren Sie frühzeitig auf Veränderungen.
1. Bedarf ermitteln
Ermitteln Sie den Weiterbildungsbedarf bei Ihren Mitarbeitern. Führen Sie dazu Gespräche mit den jeweiligen Führungskräften oder mit den Mitarbeitenden selbst. Führen Sie Befragungen oder Leistungstests durch, um zu sehen, wo Defizite bestehen und welche Stärken Sie fördern können.
2. Ziele definieren
Definieren Sie eindeutige und messbare Ziele für Ihre Weiterbildungsmaßnahmen. Sie sollten sich an den Unternehmenszielen und dem ermittelten Bedarf orientieren.
3. Maßnahmen planen
Planen Sie die Maßnahmen aufgrund des Bedarfs und Ihrer festgelegten Ziele. Legen Sie sowohl Lerninhalte als auch Methoden und Formate fest. Gehen Sie dabei wenn möglich auf individuelle Bedürfnisse ein. Eine Kombination aus E‑Learning, digitalen Meetings und Präsenztrainings bringt Abwechslung in die Weiterbildung.
4. Budget planen
Dieser Schritt sollte zeitgleich mit der Maßnahmenplanung passieren. Planen Sie Ihr Budget optimal ein. Rechnen Sie dabei auch mit Kosten für Räume, Trainer, Materialien oder Reisekosten. Mit E‑Learning und anderen digitalen Maßnahmen können Sie mehr aus Ihrem Budget machen.
5. Kommunizieren
Informieren Sie die Mitarbeiter über das Weiterbildungsmanagement und die angebotenen Maßnahmen. Stellen Sie sicher, dass die Mitarbeiter jederzeit Zugang zu Informationen und Ansprechpartnern haben.
6. Umsetzen
Führen Sie die geplanten Maßnahmen durch und schaffen Sie Möglichkeiten, um neues Wissen und neue Fähigkeiten praktisch anzuwenden. Manche Maßnahmen, wie z. B. Mentoring-Programme, können sich über einen sehr langen Zeitraum ziehen. Scheuen Sie sich nicht davor, Maßnahmen schon vor dem geplanten Ende abzubrechen, wenn absehbar ist, dass die Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen.
7. Evaluieren
Evaluieren Sie die durchgeführten Weiterbildungsmaßnahmen und überprüfen Sie, ob die Ziele erreicht wurden. Nutzen Sie hierzu Feedback der Mitarbeiter, Erfolgskontrollen und Kennzahlen.
8. Optimieren
Nehmen Sie auf Basis der Evaluierung Anpassungen und Verbesserungen am Weiterbildungsmanagement vor, um die Effektivität und Effizienz zu steigern.
Interne vs. externe Weiterbildung
Im Weiterbildungsmanagement gibt es zwei Ansätze: die externe Weiterbildung, die außerhalb des Unternehmens stattfindet und von externen Trainern und Bildungseinrichtungen durchgeführt werden und die interne Weiterbildung, die innerhalb des Unternehmens stattfindet.
Interne Weiterbildung
Vorteile
- Kostenersparnis
- direkter Praxisbezug zum Unternehmen
- stärkt das Team durch internen Austausch zwischen den Teilnehmenden
- Sie haben die Kontrolle über die konkreten Inhalte und Formate
Nachteile
- nicht für jeden Schulungsinhalt gibt es Experten im Unternehmen
- interne Trainer könnten weniger objektiv sein als externe Trainer
Externe Weiterbildung
Vorteile
- Breites Angebot an Schulungen
- Experten aus jedem Bereich
- Teilnehmende können über die Unternehmensgrenzen hinaus netzwerken
Nachteile
- Kostenintensiv
- zeitintensiv, da häufig Reisezeit anfällt
- geringer Praxisbezug
- Sie haben wenig Kontrolle über Inhalte und Formate
Je nach Schulungsbedarf, Budget und Zielstellung, kann es Sinn ergeben, die externe und interne Ausbildung miteinander zu kombinieren. Holen Sie sich externe Trainer ins Unternehmen oder erlauben Sie Ihren Mitarbeitenden an externen Workshops teilzunehmen. Ein Wechsel der Lernumgebung kann durchaus förderlich für das Ergebnis sein.
Methoden und Formate im Weiterbildungsmanagement
Weiterbildungsmanagement lebt von Abwechslung. Zwar sind analoge Formate wie Präsenzschulungen schon lange bewährt, aber neue digitale Methoden eröffnen neue Möglichkeiten, sind zeitsparend und kosteneffizient. Sehen Sie die Schulungsmöglichkeiten als bunte Tüte – nehmen Sie sich das, was Ihnen und Ihren Mitarbeitenden “am besten schmeckt”.
Präsenzschulungen
Bei Präsenzschulungen bringen Sie alle Mitarbeitenden und den Trainer zusammen in einen Seminarraum. Sie eigenen sich besonders für komplexe Themen, die eine intensive Auseinandersetzung erfordern. Präsenzschulungen sind allerdings oft teuer und schwer zu organisieren, da ein gemeinsamer Termin gefunden werden muss.
E-Learning
Stellen Sie Ihre Lerninhalte online bereit. Ihre Mitarbeitenden lernen zeit- und ortsunabhängig. Dank adaptiver Lerninhalte können Sie bedarfsgerechte Lernwelten schaffen und damit den Weiterbildungs-Erfolg verbessern.
Mentoring
Beim Mentoring begleiten erfahrene Kollegen und Führungskräfte Ihre Mitarbeitenden im beruflichen Umfeld. Sie leiten beispielsweise neue Aufgaben an, geben Tipps und Erfahrungen weiter und fördern die Karriere. Mentoring kann teilweise oder auch ganz digital stattfinden. Das macht es einfacher, den regelmäßigen Austausch zwischen Mentor und Mentee zu koordinieren.
Workshop
Workshops sind interaktiv und praxisorientiert. Sie finden meist in kleineren Gruppen statt, die gemeinsam Lösungen für eine Fragestellung erarbeiten. Workshops eigenen sich besonders für praxisrelevante Themen und um neue Ideen zu entwickeln.
Digitales Skillstraining
Es gibt Themen, die trainiert man am besten mit einem Sparringspartner. Verkaufsgespräche, Konfliktmanagement oder Support-Situationen. Mit digitalem Skillstraining üben Ihre Mitarbeitenden mithilfe eines virtuellen Gesprächstrainers und erhalten direktes Feedback – ohne unangenehme Rollenspiele.
Blended Learning
Beim Blended Learning kombinieren Sie die typischen Präsenzschulungen mit E‑Learning Einheiten. Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden theoretisches Wissen digital erlangen und vertiefen Sie die Inhalte anschließend in Präsenz. Beispielsweise in Workshops oder direkt bei der Arbeit.
Fazit.
Weiterbildungsmanagement gehört unbedingt zu einer erfolgreichen Personalentwicklung in Ihrem Unternehmen. Es hilft Ihren Mitarbeitenden neue Fähigkeiten und Kompetenzen zu erlangen, die sie für Ihr Unternehmen einsetzen. Gutes Weiterbildungsmanagement erfordert eine umfassende Planung und Organisation. Bei der Auswahl von Lernformen und Methoden ist Fingerspitzengefühl gefragt. Holen Sie sich von Beginn an alle wichtigen Entscheider mit ins Boot und scheuen Sie sich nicht davor, externe Dienstleister zur Unterstützung heranzuziehen.